Gebäudeversicherung GVZ 2012
Votum im Kantonsrat vom 17. Juni 2013
Werte Anwesende,
Unsere Gebäude-Einheitsversicherungskasse Versichert über 288'000 Bauten mit einer Versicherungssumme von 459 Milliarden. Sie ist gehalten, einen Reservefonds mit einer Limite von 3 Promille des Versicherungswertes zu äufnen, um ausserordentliche Schadensereignisse decken zu können. Aus diesem Grund sollte in Jahren ohne besondere Schadensereignisse einerseits ein positives Ergebnis erzielt werden, zum Zweiten sollten ihre Mittel mit optimaler Sicherheit bei angemessener Rendite angelegt werden, und zum Dritten sind möglichst tiefe Versicherungsprämien anzustreben.
Heftige Unwetter führten 2012 leider zu einer überdurchschnittlichen Schadensumme. Alleine zwei Hagelzüge in Zürich Nord kosteten 30 Millionen. Auch die Feuerschäden lagen über dem langjährigen Mittel. Dennoch schloss die Rechnung mit einem positiven Resultat. Zu verdanken ist dies massgeblich dem guten Finanzergebnis der zweiten Jahreshälfte. Der laufend zu überprüfenden Anlagestrategie kommt damit einen hohen Stellenwert zu und es durfte festgestellt werden, dass das damit beschäftigte Personal angemessene Weiterbildungen geniesst, so dass das Portfolio der GVZ kompetent bewirtschaftet werden kann. Trotz höherer Schadensumme kann die Versicherungsprämie darum unverändert auf dem tiefsten Niveau der Schweiz gehalten werden. Für die umsichtige Arbeit bei der GVZ, die dies ermöglichten, sei ausdrücklich gedankt.
Im Nachgang zum personellen Wechsel an der Spitze der GVZ 2011 wurden von der GL genutzt, um die Unternehmensstrategie zu überarbeiten. Besonders begrüssenswert war, dass alle Mitarbeitenden in den Prozess einbezogen wurden und alle ihre Ideen und Meinungen einbringen konnten. Die bisherig starke Kultur der Abteilungen sollte mit einer neuen gemeinsamen Identität für die Gesamt-GVZ ergänzt werden. Das Schaffen einer Unternehmensidentität und die erhöhte Förderung der Personalentwicklung waren daraus erwünschte Folgen des Strategieprozesses.
Für Diskussion sorgte in der vorberatenden Kommission der Umstand, dass die GVZ zwar korrekt und nicht entgegen irgendwelchen Normen Rechnung legt, aber dass nicht eine Rechnungslegung nach einem qualifizierten Standard erfolgt, obschon mit Swiss GAAP FER 41 neuerdings ein solcher für Gebäudeversicherungsanstalten existieren würde. Sie steht damit nicht alleine da, pflegt in der Schweiz noch keine einzige Gebäudeversicherung diesen Standard. Die AWU konnte sich davon überzeugen, dass der Unterschied zu diesem Standard nicht gross ist, dass standardmässige Elemente wie ein Eigenkapitalnachweis wenn auch nicht im Geschäftsbericht abgedruckt so doch gleichwohl erstellt wird und der Kommission auch geliefert werden konnte. Es wäre aus Gründen der Transparenz und der Vergleichbarkeit zu wünschen, dass in Zukunft alle Gebäudeversicherungsanstalten ihre Rechnungslegung an qualifizierten Standards hielten, wie dies für die übrigen wirtschaftlichen Unternehmungen des Kantons selbstverständlich ist. Da die Gründe, nicht nach diesem Standard das Ergebnis zu präsentieren, dargelegt und verstanden werden konnten wünschen wir uns, dass zumindest in der AWU unaufgefordert alle Bestandteile einer Rechnungslegung nach GAAP FER vorgelegt werden.
Von 7 Verwaltungsräten der GVZ und von ihren 8 Mitgliedern der GL ist jeweils nur eines eine Frau. Diese eklatant einseitige Zusammensetzungen stösst nicht zum ersten mal auf Unverständnis bei der SP Fraktion. Wir erwarten in absehbarer Zukunft eine Korrektur dieses Zustandes, sollen wir weiterhin davon absehen, eine feste Geschlechterquote für die Leitungsorgane kantonaler Unternehmungen festzusetzen.
Zum Schluss dankt die SP Fraktion allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf allen Stufen für ihre geleistete Arbeit. Wir beantragen Zustimmung zu Rechnung und Geschäftsbericht 2012 der GVZ.