Gebäudeversicherung GVZ 2013

Votum im Kantonsrat

Werte Anwesende

Unsere Gebäude-Einheitsversicherungskasse versichert gegen 290'000 Bauten mit einer Versicherungssumme von 467 Milliarden. Sie ist gehalten, einen Reservefonds mit einer Limite von 3 Promille des Versicherungswertes zu pflegen, um ausserordentliche Schadensereignisse decken zu können.

Wir leben in einem Kanton, der an allen Ecken und Enden wächst. Stadtteile werden neu gebaut, Baureserven erschlossen, immer mehr Menschen wollen in unseren schönen Kanton ziehen und wer hier aufwächst, will nicht mehr weg, dafür in stets grössere Wohnungen ziehen. Kurzum: Es gibt immer mehr Gebäude und die bestehenden Bauten gewinnen in der Regel wegen der anhaltenden Nachfrage ihren Wert. Die Kapitalsumme der bei der GVZ versicherten Bauten ist darum seit Jahren zunehmend. Und bei steigender Versicherungssumme muss auch der Bestand des Reservefonds wachsen, nur schon um die obligatorische Bestandeslimite halten zu können. Die Pflicht zu Wachstum ergibt sich hier nicht um des Wachstums willen, sondern nur daraus, um die Absicherung für Alle zu halten.

Aus diesem Grund muss in Jahren ohne besondere Schadensereignisse ein positives Finanzergebnis erzielt werden. Die GVZ sollte ihre Mittel mit angemessener Rendite anlegen, und dabei ist es allseits wünschbar, im Interesse von Mietenden wie von Vermietenden, dass die Versicherungsprämien tief bleiben. Diese Aufgaben hat die GVZ im Berichtsjahr 2013 gut erledigt. Dabei kam der GVZ zu gute, dass 2013 keine besonders grossen Schadensereignisse auftraten, anders als im Vorjahr, wo massive Hagelstürme das Ergebnis belasteten. Der 2013 erwirtschaftete Reingewinn von 44.9 Millionen Franken kann daher als ansprechend betrachtet werden. Als ansprechend, aber leider nicht als derart grandios, dass sich Raum für Prämiensenkungen ergeben hätte.

Unverhältnismässige Risiken in der Anlagestrategie scheinen im Berichtsjahr keine eingegangen worden zu sein, wenn auch im Anlageportfolio der Bestand an nicht erstklassig bewerteten Aktiva etwas zugenommen hat. Die Gründe hierfür wurden der AWU erörtert und scheinen plausibel. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund ist sehr zu begrüssen, dass die GL um einen Leiter Risikomanagement verstärkt wurde. Solch ein eigenständiger Bereich nun auch auf Stufe GL ist bei einer Unternehmung von der Grösse der GVZ mehr als angemessen.

Für Diskussion sorgte im Vorjahr der Umstand, dass die GVZ zwar stets korrekt Rechnung legt und die Aufsichtskommission immer mit alle gewünschten Daten beliefert wurde, aber dass die Rechnungslegung nicht nach einem qualifizierten Standard erfolgt, obwohl seit ein paar Jahren mit Swiss GAAP Fer 41 ein schweizweit anerkannter Standard für Rechnungen von Gebäudeversicherungsgesellschaften vorliegt. Die SP äusserte daher voriges Jahr zusammen mit der AWU den Wunsch, die GVZ möge diesen Standard anwenden. Die GVZ hat seither beschlossen, Swiss GAAP Fer 41 auf 2015 einzuführen. Dies ist ausdrücklich zu begrüssen, namentlich weil auch Gebäudeversicherungen anderer Kantone begannen, entsprechend zu verfahren. Bei der Vorberatung der Jahresrechnung 2013 in der Kommission erfolgte bereits eine entsprechend aufbereitete Darstellung und die über die bisherige Rechnungslegung hinaus gehenden Elemente des neuen Standards sind ungefragt präsentiert worden, was beim Sprechenden zu Freude Anlass gab.

Zusammenfassend: Das Risikomanagement ist gut aufgestellt, die Zahlen sprechen eine positive Sprache und Anliegen aus der zuständigen Aufsichtskommission wurden umgesetzt. Im Namen der SP Fraktion spreche ich allen Mitarbeitenden der GVZ auf allen Stufen für die geleistete Arbeit unseren herzlichen Dank aus. Die SP empfiehlt Zustimmung zu Rechnung und Geschäftsbericht unserer erfolgreichen Gebäude-Einheitsversicherungskasse.